Geschichtlicher Überblick
ie Geschichte der Stadt Pieszyce ist genauso kompliziert wie die Geschichte von Schlesien und weißt gewisse Verwirrungen auf. Mehrere Jahrhunderte hindurch gab es hier eine Siedlung, die verschiedenen Staaten gehörte und von verschiedenen Völkern bewohnt war. Ähnlich wie viele andere Ortschaften ist sie im XIII Jh. ,auf Grund der so genannten Kolonisierung nach deutschem Recht, entstanden. Die erste Urkunde von Peterswaldau ist datiert „1258 – genau am 13. Februar“ unterschrieben von Thomas, Bischof von Breslau, Heinrich III Herzog von Schlesien, Grundherr Otto von Welin und dem Pfarrer von Reichenbach. Mit diesem Datum wurde die katholische Kapelle zu einer Pfarrkirche und Peterswaldau zu einer eigenen Pfarrei erhoben.
Der mündlichen Überlieferung nach soll der Name des Ortes auf den Gaugrafen Peter Wlast zurückgehen. Nach einer Erzählung soll er nach einer Jagd im Grenzland zu Böhmen, in einem prächtigen Wald auf einer einladenden Aue, durch die ein kleiner Bach eilte erholt haben. Der Ort, an dem er lagerte fand seinen Gefallen und er ließ eine Jagdhaus erbauen, um das sich im Laufe der Zeit das Dorf „ Peters-Wald-Au” entwickelte. Es wäre anzunehmen, dass die Siedlung an dem Platz entstanden ist, wo der Wald ausgerodet wurde. In der ersten Hälfte des XIV Jahrhunderts war Peterswaldau ein großes Dorf mit einer Kirche, Mühlen und Bauerhäusern.

nfang des XVIII Jhs. hat das ganze Dorf Bernhard von Mohrenthal für einen Preis von 141 Tausen Taler gekauft. Zu seiner Zeit entwickelte sich das Dorf rasch zum Zentrum des Heimweberhandwerks. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts begannen in Pieszyce zuerst Manufakturen und dann Fabrikwebereien zu entstehen, die Baumwolle verarbeiteten. Laut Statistik gab es hier 560 Spinner und 280 Weber. Die ersten Textilfabriken sind in daraufkommenden Jahrhundert entstanden. Die größten und bekanntesten Fabrikanten waren E. F. Zwanziger und die Firma Wagenknecht. Im Jahre 1844 brach in Pieszyce der Weberaufstand aus, der vom Gerhart Hauptmann in seinem Drama „Die Weber” beschrieben wurde. In dieser Zeit gab es in Pieszyce über 100 Bauerhäuser und 14 Textilfabriken. Peterswaldau war bis Kriegsende 1945 eins der größten und reichsten Dörfer, von der Struktur her ausgewogen zwischen Industrie und Landwirtschaft.
ai 1945 endet die deutsche Geschichte von Peterswaldau. Die Stadt sowie auch das ganze Gebiet von Niederschleßien wurde dem polnischen Staat angeschlossen. Am 29. Oktober 1945 wurde der polnische Name für diese Stadt – Piotrolesie eingeführt. Juli 1947 wurde Piotrolesie auf Pieszyce umbenannt, und so ist es bis zum heutigen Tag. Am 22. Juli 1962 hat Pieszyce das Stadtrecht erhalten.
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